* 19907 THE MUSIC OF ISLAM (17 CD BOXED SET) - VARIOUS ARTISTS (1998 Winner of the Preis der deutschen Schallplattenkritik [The Annual Award of the German Music Critics])

FEUILLETON Montag, 4. Mai 1998

Szene Seite 195

Szene WELTMUSIK

Mystische Melodien

Fast zehn Jahre hat David Parsons für sein Mammutprojekt gebraucht. Der neuseeländische Musiker wollte die Klänge des Islam dokumentieren, reiste dafür von Pakistan bis Marokko, vom Iran bis Indonesien und bat lokale Virtuosen ins Studio. "The Music of Islam" hat Parsons jetzt auf 17 CDs gepreßt, die von der Plattenfirma als "Standardwerk für das nächste Jahrzehnt" angepriesen werden. Da trommeln Indonesier, flöten Ägypter und singen Pakistaner - für westlich geschulte Ohren klingt vieles ähnlich, manches sperrig. Lauten, Zithern, Violinen, aber auch ganz unbekannte und teils unaussprechliche Instrumente wie Sarangi, Svarmandal oder Tanpura produzieren hypnotische Rhythmen und mystische Melodien. Westliche Hörer brauchen Geduld und mehr als nur ein höfliches Interesse an Weltmusik. Allein die akribisch verfaßten Beihefte umfassen 60 Seiten pro CD. Wem das zuviel Arbeit ist: Der Holzkasten, in dem das Ganze geliefert wird, macht sich natürlich auch sehr dekorativ im Regal - als eine Art Brockhaus der islamischen Musik.